Wieder mal die Kinder angeschrien

 

Als meine Kinder klein waren, habe ich sie oft angeschrien. Der Geduldsfaden ist mir so viele Male geplatzt. Täglich war ich gestresst, weil sie nicht auf mich hörten, weil sie so viel Unordnung veranstalteten.

 

Ich erinnere mich noch gut an eine Situation, da war mein 1. Sohn noch ein Baby. Er hat geweint, liess sich nicht beruhigen und der ganze Tag war schon anstrengend. Irgendwann merkte ich, dass ich ihn demnächst wahrscheinlich aus dem Fenster werfen würde – ich wollte nur noch meine Ruhe haben. Ich war total übermüdet von den schlechten Nächten. Ich hatte ja schon so viel versucht und nix hat geholfen.

Bevor ich komplett ausrastete legte ich ihn in sein Bett und ging ins Badezimmer. Ich hämmerte so stark an den Türrahmen, dass meine Hände sehr schmerzten. Und ich schrie mir die Seele aus dem Leib (Gott sei Dank war niemand anderes im Haus…)

 

Das tat mir gut. Ich beruhigte mich langsam wieder.

 

Oder als er etwas grösser war (ich habe viele Situationen auch schon wieder vergessen oder verdrängt), hab ich ihn einige Male auch mal am Arm gepackt und angeschrien. Ich hatte so einen Ärger und eine Verzweiflung in mir. Den ganzen Tag kümmerte ich mich um ihn (und 4 Jahre später dann um 2 Jungs), versuchte ihm mit Liebe und Geduld beizubringen, was er darf und was nicht, aber oftmals redete ich da an eine Wand.

 

Was war denn damals eigentlich das Problem?

 

Wenn ich so reflektiere, fallen mir viele Dinge ein:

  • Ich war müde und ausgelaugt
  • Mein Energie-Level war tief
  • Abgesehen von 1 Tag Kita (an dem ich den halben Tag arbeitete) hatte ich wenig Auftank-Möglichkeiten
  • In mir war viel Frust, Mangel an Liebe, ein schlechter Selbstwert, alte Verletzungen aus meiner Kindheit und Ballast aus meinen Ahnenreihen gespeichert
  • Die Partnerschaft war sehr schwankend und ich fühlte mich zu wenig geliebt
  • Die Kinder lebten in ihrer eigenen Welt, wie in einer Art Wolke (da sie bis 6-7 Jahre im Theta-Zustand sind) und nahmen meine Aufforderungen oftmals gar nicht richtig wahr

 

Was hätte ich anders machen können?

 

Eigentlich ist es schade, dass ich diese Kleinkinder-Zeit nicht so geniessen konnte. Waren es ja Wunschkinder und ich habe mir diesen Mami-Alltag irgendwie harmonischer vorgestellt…

Nun ja, für mich persönlich ist diese Zeit nun vorbei, aber vielleicht ja noch nicht für dich und so überlege ich mal, wie es besser hätte laufen können:

  • Mmmh… Kinder mehr abgeben, mehr Sport und Entspannung für mich, vielleicht Yoga oder meditieren anfangen
  • Um bessere Nächte zu haben und weniger aufstehen zu müssen, wäre das Familienbett die bessere Lösung gewesen (haben wir bei der Geburt des 2. Sohnes dann gemacht)
  • Mit den Kindern in direktem und nahem Blickkontakt kommunizieren

 

  • Aber der entscheidenste Punkt wäre die Arbeit an mir selber gewesen… So ungern wie ich mir das eingestehe – aber es ist so. Denn das was mir am meisten Energie gefressen hat, war mein Mangel an Liebe, Anerkennung, Wertschätzung. Mein mangelndes Selbstwertgefühl. Dass ich nicht zu mir stehen konnte, dass ich mich und auch meinen Körper nicht so schön und liebenswert empfunden habe. Dass ich mich oft als Opfer gesehen habe und die Schuld meinem Partner zugeschoben habe. Er sollte sich ändern, er hat ja Problem x und y.
  • Mir Hilfe holen… Ja das hatte ich ja auch gemacht, ging zum Psychologen, Kinesiologie, Hypnose, Eheberatung, Familienaufstellungen, las Bücher etc. Und alles war auch ein bisschen hilfreich. Aber in mir war immer noch nicht diese Liebe und der innere Frieden vorhanden.

 

Ich könnte dir hier noch lange weiterschreiben. Es fliesst gerade in mir, wie du siehst…

 

Aber ja, was wäre denn eine noch wirksamere Lösung gewesen?

 

Meiner Meinung nach: eine intensivere und längerfristige Alternative, die auf ganzheitlicher Ebene greift. Nur hat es das ja gar nicht gegeben.

 

Das war schlussendlich auch der Grund warum ich selber so ein 4-monatiges Konzept entwickelt habe.

 

Etwas das in alle Ebenen einfliesst von Aufräumen auf der Seelen-Ebene, bis Veränderung von der Denkweise, dem Erweitern des Bewusstseins und vor allem der Erhöhung der eigenen Selbstliebe.

 

Denn ich möchte es den anderen Müttern ersparen, dass sie an sich selber ständig zweifeln, immer wieder schlechtes Gewissen haben, weil sie wieder mal ihre Kinder angeschrien haben.

 

Damit wenigstens sie jetzt die wertvolle Zeit mit den Kindern wenn sie noch klein sind, mehr geniessen können!

 

Das wünsche ich mir von ganzem Herzen, für die Mama’s, für die Kinder, für die Familien.

 

Weil ich weiss, dass es möglich ist und wir es verdient haben glücklich zu sein!

 

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Mit einer Herzensumarmung

Nicole